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Traditionelle Tagung für die Rindermäster im nördlichen Rheinland-Pfalz
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Traditionelle Tagung für die Rindermäster im nördlichen Rheinland-Pfalz. Anfang Februar fand die traditionelle Tagung für die Rindermäster im nördlichen Rheinland-Pfalz in Koblenz statt. Organisiert wird diese Veranstaltung vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau und dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel (DLR WW-OE). Herr Netter eröffnete als Hausherr die Veranstaltung und begrüßte neben den rheinland-pfälzischen Rindermästern auch Bullenmäster aus Hessen, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland. Er sprach dabei die Themen an, die die Landwirte 2024 beschäftigt haben und was 2025 zu erwarten sei. Als ersten Vortrag stellte Werner Baumgarten vom DLR WW-OE das Gesamtbetriebliche Haltungskonzept Mastrinder vor. Dieses Projekt wurde im Auftrag der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) durchgeführt mit der Fragestellung: Wie können zukünftige Haltungssystem für Mastrinder aussehen, die den ethnologischen Ansprüchen der Tiere genügen und gleichzeitig den Vorgaben an einer umweltverträgliche, marktorientierte Erzeugung entsprechen. Und die darüber hinaus auch, soweit möglich, die Wünsche der Verbraucher an eine tiergerechte Haltung berücksichtigt. Dieses Konzept für zukünftige Haltungssysteme wurde von einer bundesweiten Fachgruppe erarbeitet, bestehend aus Experten aus allen Bereichen der Rindermast, von Architekten über Berater und Ökonomen bis zu Verhaltensforschern. Im Zuge der Entwicklung wurden auch die Meinung und Wünsche zu einer zukünftigen Haltung von Tierschutzorganisationen, Schlachthöfen, Einzelhandel und Gastronomie angehört. Das entstandene Konzept, der Rindermaststall der Zukunft, wird in einer nächsten Ausgabe ausführlich beschrieben. Ein neues Format hatte die anschließende Betriebsvorstellung des Berufskollegen Peter Froböse aus Lage in der Nähe von Bielefeld. Der Betriebsleiter wurde live per Videokonferenz zugeschaltet und mit Hilfe seiner Handykamera konnten die Tagungsteilnehmer den Stall, die Tiere und den Betriebsleiter erleben. Der Betrieb ist ein spezialisierter Ackerbaubetrieb, auf ca. 100 ha Ackerland mit findet Anbau von Zuckerrüben, Kartoffeln sowie Saatgutvermehrung von Getreide und Gras statt. Die Futterbasis für seine Tiere bilden neben 14 ha Grünland, Ackergras und Silomais. Die Tierhaltung umfasst 20 Mutterkühe, 100 Mastbullen und 40 weibliche Tiere für die Nachzucht und die Mast der Rasse Angus. Fast alle Masttiere werden über den eigenen Hofladen vermarktet. Der Stall, ein Roundhouse bietet allen Tieren den notwendigen Platz im Winter. Im Sommer verbleibt ein Teil der Herde im Stall, vor allem die Masttiere. Das Roundhouse (siehe Foto 1) ist ein rundes Stallgebäude mit einem Foliendach. Der Verzicht auf Seitenwände ermöglicht einen freien Blick durch das komplette Stallgebäude. Auch bei stärkerem Wind sind im Innern der Halle keine großen Windgeschwindigkeiten spürbar. Die Kuppel des Foliendaches ist offen und sorgt für die Entlüftung des Stalles. Der Durchmesser des Gebäudes beträgt 30,25 m. Die Familie Froböse hat sich in England mehrere dieser Roundhouse Ställe angesehen und war beeindruckt von der Tiergesundheit in den besichtigten Ställen. Auch gefiel ihr das soziale Miteinander der Tiere gut, da alle Tiere unter einem Dach sind, zueinander Sichtkontakt und zum Teil auch Berührungskontakt haben. Besonders fasziniert war die Familie von dem einfachen Handling der Tiere. Dies gelingt durch den Aufbau des zentralen Korrals: ausgestattet mit einem Zugang zu allen Boxen ist dieser so ausgelegt, dass die Tiere einer Bucht darin Platz finden. „Arbeiten“ am Tier wie Wiegen, Impfen, Scheren oder Behandeln können einfach in der installierten Behandlungsbox durchgeführt werden. Als Direktvermarkter werden in der Regel immer nur einzelne Tiere aus einer Gruppe zum Schlachten verbracht. Mit Hilfe des zentralen Korrals ist das Selektieren mit nur einer Person bei hoher Arbeitssicherheit gut möglich. Ein weiteres wichtiges Argument für den Kauf eines Roundhouse war der schnelle Aufbau des Folienstalles. Der Aufbau der Rundhalle dauerte auf diesem Betrieb 3 Tage, die Struktur ähnelt einem Zirkuszelt. Die Betonarbeiten wurden von einer regionalen Firma ausgeführt, die zunächst die 16 Punktfundamente und die zentrale Stütze betonierten. Nach dem anschließenden Aufbau der Halle wurden erst die Flächen innen betoniert, danach erfolgte die Montage der Stalleinrichtung in Eigenleistung. Der 5 m breite Futtertisch ist verläuft rund um das komplette Gebäude und ist um 5 cm gegenüber dem Fressgang erhöht. Allen Tieren steht ein Fressplatz zu Verfügung, an dem mit einer TMR bestehend aus den Grundfuttermitteln Gras, Mais und Pressschnitzelsilage, ergänzt mit Raps und Körnermais, gefüttert wird. Neben der Fütterung ist eine frostsichere und allen Tieren zugängliche Wasserversorgung von größter Bedeutung. Die Familie Froböse hat sich für 2 Beckentränken je Bucht entschieden, die in Abtrenngittern der Boxen installiert sind. Die Trogtränken sind als System der kommunizierenden Röhre ausgeführt und werden täglich gereinigt.Die Stallabteile sind Einraumlaufställe, wobei die Buchtenfläche täglich komplett mit einem Einstreugerät eingestreut wird. Der Strohbedarf ist abhängig von Tierbesatz, Größe der Tiere und Witterung und schwankt zwischen 6 – 10 kg je GVE. In der Regel wird nach Bedarf der komplette Stall ausgemistet. Neben dem Füttern ist auch für das Misten die 5 m betonierte Umfahrung notwendig. Nach dem Misten wird die Fläche mit Wasser gesäubert. Im Stall ist eine Besichtigungsplattform installiert, denn als Direktvermarkter ist eine transparente Produktion unumgänglich (Foto). Die Verbraucher können jederzeit einen Blick von oben in den Stall werfen und die Tiere und ihr Verhalten sehr gut beobachten. Die schlachtreifen Bullen verlassen den Betrieb mit 18,5 – 20 Monaten und einem Lebendgewicht von 740 – 790 kg, die weiblichen Tiere dagegen in einem Alter von 22 – 24 Monaten und dem Gewicht von 580 – 620 kg lebend. Der Großteil der geschlachteten Tiere wird in eigener Regie zerlegt und dann in Einzelstücken oder als verarbeitete Ware über den Hofladen vermarktet. Der Familie Froböse ist es gelungen, mit ihrer transparenten Produktion, dem beeindruckenden Tiermaterial, dem ansprechenden Hofladen und dem tollen Produktangebot ein attraktives Gesamtpaket für sich und die Verbraucher zu schnüren. Die Bullenmast hat das Ziel, die Bullen bei guter Gesundheit in einer möglich kurzen Zeit zur Schlachtreife zu bringen. Voraussetzung dafür sind gute Haltungsbedingungen und eine angemessene Energie und Rohproteinversorgung. Dabei sollte die Tiergesundheit an erster Stelle stehen, mit dem Ziel, die Mastbullen wiederkäuergerecht zu versorgen. Diesen Sachverhalt griff Petra Rauch von der Bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in ihrem Vortrag „Strukturversorgung in der Rindermast“ auf. Sie startete mit der rhetorischen Frage an die Landwirte: „Warum brauchen wir Struktur?“ Struktur ist notwendig für ein ausreichendes Kauen und Wiederkäuen, fördert damit die Speichelproduktion. Der Speichel wiederum dient der Pufferung von Fettsäuren im Pansen, die beim mikrobiellen Abbau von Kohlenhydraten entstehen. Rinder sind Fluchttiere, darum fressen sie sehr hastig, um dann später an einem geschützten Platz wiederzukäuen. Die Rinder können das Futter erst dann verdauen, wenn es entsprechend zerkleinert ist. Für die Zerkleinerung ist eine funktionierende Pansenmotorik die Grundvoraussetzung und dafür wiederum die „grobe“ Faserschicht für die Pansenschichtung. Notwendig für einen funktionierenden Pansen ist die entsprechende Versorgung mit den Zellbestandteilen: Zellulose, Hemicellulose und Lignin. Bei Rationsberechnungen in der Vergangenheit war die Rohfaserversorgung ein entscheidender Kennwert, inzwischen wird standardmäßig mit der Neutralen Detergerzfaser (nach Amylase-Behandlung) (aNDF) bei den Rindermastrationen gerechnet. Beim Grundfutter hatte Frau Rauch folgende Empfehlungen für die Praxis: bei Mais eine Häcksellänge von 5 - 10 mm, bei Gras 15 mm und bei Stroh 20 mm. Darüber hinaus sollte eine Ration für eine ausreiche Strukturversorgung folgende Kennwerte einhalten: Pansenabbaubare Zucker und Stärke max. 28 %, Zucker max. 7,5 % und aNDFom der Gesamttrockenmasseaufnahme mindestens 25 %. Eine Rationsberechnung mit entsprechender Strukturversorgung ist das eine, wichtig ist aber auch die Kontrolle der Ration am Trog und die der Tiere. An erster Stelle steht die Tierbeobachtung: ist Ruhe im Stall, stimmt die Anzahl der Wiederkauschläge. Ebenso bedeutend ist die Überprüfung der Pansenfüllung der Hungergrube. Weitere Kontrollmöglichkeiten sind das Überprüfen der Ration mit Hilfe der Schüttelbox oder das Auswaschens des Kots. Anhand von Ergebnissen aus Fütterungssversuchen in Grub konnte Frau Rauch eindrücklich belegen wie wichtig es ist, auf eine ausreichende Strukturversorgung zu achten. Sie schloss mit dem Fazit: Wiederkäuergerecht füttern ist möglich, wenn die Kennwerte in der Rationsplanung berücksichtigt werden. Wilfried Naue von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen stellte anschließend in bekannter Weise knackig und souverän die ökonomische Auswertung von 160 Rindermästern aus Niedersachsen vor. „Getreu seinem Motto ein guter Mäster ist der, der seine Zahlen im Kopf hat“. Nicht nur das Saldo ist entscheidend, sondern dass man seine „Zahlen“ parat hat, u. a. Futterkosten pro Tier / Tag oder Zunahmen je Lebendtag. Zunächst wies er auf die Problematik des zurückgehenden Rinderbestands in Deutschland hin. In der Zeit von November 2023 bis November 2024 wurden 340.00 Rinder weniger gezählt wie im Vorjahr, als vor einem Jahr. Bei den Mastrindern waren es nur 10 % weniger Tiere wie ein Jahr zuvor. Aufgrund des starken Rückgangs bei den Milchkühen (120.000) fehlen jetzt schon Kälber und dann in 2 Jahren die schlachtreifen Mastbullen. Wegen der großen Nachfrage bei knappen Menge steigen die Schlachtpreise weiter an, so sind die Schlachtpreise für R3 Bullen von 4,95 € Anfang Juli bis Ende des Jahres auf 5,91 € angestiegen. Und zurzeit geht der Weg der Schlachtpreise noch weiter nach oben. Bei steigenden Schlachtpreise steigen natürlich auch die Preise für Fleckviehkälber und Absetzer. In Krefeld war der Durchschnittspreis Ende November bei 4,51 € je kg für die Absetzer. Herr Naues Auswertung der 160 niedersächsischen Mastbetriebe beruhte auf dem Wirtschaftsjahr 2023/2024Einige Kennzahlen für dieses Wirtschaftsjahr: Anstieg der Kosten der Zugänge um 60 €, ein weiterer Anstieg der Schlachtgewichte auf 436 kg und erfreulicherweise sehr geringe Tierverluste mit 1,51 %. Die Auswertung der Produktionszahlen zeigen enorme Unterschiede zwischen dem untersten Viertel und dem obersten Viertel der Betriebe und zwar in allen Bereichen: von den Kosten für den Zukauf, über Futterkosten, tägliche Zunahmen je Tier und Erlös je Platz. Ursache für die großen Unterschiede dürfte in der Regel das Management des Betriebsleiters sein. Für den wirtschaftlichen Erfolg des eigenen Betriebes hilft ein Vergleich mit anderen Betrieben, nur so kann jeder seine eigene Schwächen aufdecken und daran arbeiten, diese abzustellen. Ein weiteres Thema, dass den meisten Mästern „unter den Nägeln“ brennt, sind die Haltungsstufen. Obwohl zurzeit bereits 25 % der geschlachteten Bullen aus der Haltungsform 3 kommen, wird die große Nachfrage zurzeit noch nicht gedeckt. Jeder Mäster sollte seine Haltungsbedingungen überprüfen, ob auch er seine Bullen mit einem Zuschlag für Haltungsstufe 3 vermarkten kann (Tabelle 1). Passt mein Betrieb – Aussenklimastall? Rechnet sich das? Wie viele Tiere weniger? Eigener Deckungsbeitrag je Platz? Sollte ein Umstieg möglich sein, unbedingt die Aufschläge kritisch prüfen, ob eine korrekte Abrechnung erfolgt. Bei Haltungsstufe 3 stehen in Zukunft folgende Veränderungen an: die Regeln sollen zukünftig statt 6 Monate für 8 Monate gelten und ab dem 1.1.2026 sollen Scheuermöglichkeiten verpflichtend werden. Darüber hinaus versuchen die Schlachtunternehmen ihre Anforderungen zu harmonisieren. Herr Naue endete mit dem Spruch: „Wer nach vorne geht, kann nicht verlieren.“ In den Pausen, zwischen den Vorträgen und nach Ende der Veranstaltung gab es regen Austausch unter den Landwirten und Referenten. Die lebhaften Diskussionen und Gespräche zeigten, wie wichtig ein überregionaler Austausch gerade in spezialisierten Betrieben, die wie die Rindermäster nicht so stark in der Fläche vertreten sind. Bilder © DLR WW-OE
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